Abfallwirtschaft in Bahrain und Saudi-Arabien

Saudi-Arabien

Aufbau einer Kreislaufwirtschaft

Erneuerbare Energiequellen sind ein wichtiger Faktor für den geplaten Aufbau einer Kreislaufwirtschaft im Königreich Saudi Arabien.

Zur Umsetzung der Ziele spielt unter Anderem der Bereiche Abfallwirtschaft eine Schlüsselrolle.

Zielsetzung

Für den Aufbau der Kreislaufwirtschaft sind folgende Ziele angesetzt:

  1. Siedlungsmüll soll zu 81 Prozent recycelt und bis zu 19 Prozent in WtE-Anlagen (Waste to Energy) verbrannt werden,
  2. Bauabfälle sollen zu 60 Prozent verwertet werden.
  3. Industrieller Sondermüll soll zu 85 Prozent recycelt oder aufbereitet werden.

Zusammenarbeit mit internationalen Recycling-Firmen

Allein in Riad fallen derzeit jährlich ca. 3,8 m Tonnen Siedlungsabfall an, die Menge könnte sich bis 2035 verdoppeln. Derzeit werden Riads Siedlungsabfälle zu über 95% auf Deponien entsorgt. Im Zuge der Vision 2030 soll dieser Anteil bis 2025 auf 0% sinken und stattdessen ein zirkuläres System aufgebaut werden.

Die Saudi Investment Recycling Company (SIRC) soll als Tochterunternehmen des Public Investment Fund (PIF) dieses Ziel in Zusammenarbeit mit internationalen Recycling-Firmen erreichen. SIRC ist auf der Suche nach internationalen Partnern für den Aufbau eines solchen zirkulären Abfallsystems für Riad.

Landwirtschaftssektor im Königreich Saudi-Arabien

Des Weiteren hat Saudi-Arabien einen großen Landwirtschaftssektor, der jährlich 53 Mrd. SAR zum BIP beiträgt und im Rahmen der Vision 2030 einen Fokus auf Effizienzsteigerung setzt.

Derzeit werden die Abfälle der Landwirtschaft in der Regel nicht weiterverwertet, womit große Mengen an potenzieller Energiegewinnung verloren gehen. Darüber hinaus sorgt die Entsorgung von unbehandeltem Abfall für Schäden für die Umwelt und unnötige Lagerungskosten für Unternehmen.

Die im Rahmen der Vision 2030 angestoßenen Megaprojekte wie das „Red Sea Project“, „Amaala“ und „Neom“ planen Investitionen in nachhaltige und innovative Infrastrukturlösungen, u.a. in Abfallverwertung und sind somit ebenso potenzielle Kooperationspartner. Auch das Grossunternehmen Aramco äussert grosses Interesse an innovativen Lösungen zur Abfallreduzierung.


Bahrain

Auch das Nachbarland Bahrain hat sich bereits 2008 im Rahmen seiner Vision 2030 verpflichtet, die Abhängigkeit des Landes vom Öl zu verringern und in erneuerbare Energien (Solarenergie, Windenergie, Abwasser und Bioenergie aus Biomüll) zu investieren.

Während 2014 bereits mehrere Pilotprojekte vor allem im Bereich Solar- und Windenergie starteten, besteht ein großer Bedarf an Technologien zu nachhaltigem biogenen Rest- und Abfallmanagement.  

  • Nach Angaben des Ministeriums für Arbeit, Stadtplanung und Gemeinden in Bahrain fallen pro Jahr mehr als 1,7 Millionen Tonnen Abfall an, die nicht deponiert werden. Dieser Abfall könnte zur Stromerzeugung und Reduzierung der Treibhausgasemissionen verwendet werden.
  • Organisches Material, bei dem es sich hauptsächlich um Lebensmittelabfälle handelt, macht 60% des gesamten Siedlungsabfalls aus. Alle Siedlungsabfälle in Bahrain landen derzeit auf der Deponie Asker.