Logo der Delegation der Deutschen Wirtschaft für Saudi-Arabien, Bahrain und Jemen

Energiesektor

Saudi-Arabien gehört zu den größten Produzenten und Exporteuren von Erdöl und Erdgas weltweit, was den Energiesektor zu einem wirtschaftstreibenden Faktor macht.

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Energiesektor in Saudi-Arabien

Der Energiesektor in Saudi-Arabien ist durch Programme wie die „Saudi Green Initiative“ in die Vision 2030 eingebunden und soll maßgeblich transformiert werden: Um die Abhängigkeit von endlichen Ressourcen im Energiesektor zu verringern und sich strategisch im wachsenden Weltmarkt der Erneuerbaren Energien zu positionieren, setzt Saudi-Arabien auf erneuerbare Energien (EE) wie Solar-, CSP, Windkrafttechnologien und Wasserstoff.

 

So hat Saudi-Arabien bereits mehrere Solar- sowie eine Windkraftanlage gebaut und arbeitet derzeit am Aufbau der weltgrößten Wasserstoffproduktionsanlage in NEOM. Bis 2030 sollen 50% der Energie aus erneuerbaren Quellen kommen.

 

Saudi-Arabien hat in den letzten Jahren mehrere Initiativen ergriffen, um den Energiesektor zu diversifizieren und erneuerbare Energiequellen zu fördern. 2019 kündigte das Land den Bau von Solar- und Windkraftanlagen an, die bis 2030 insgesamt 60 Gigawatt erneuerbare Energie liefern sollen. Zudem plant Saudi-Arabien den Bau von Kernkraftwerken, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und eine saubere Energieversorgung zu gewährleisten. Neben der Förderung erneuerbarer Energien investiert das Land auch in Technologien wie Carbon Capture, um den CO2-Fußabdruck der Ölindustrie zu reduzieren. Zudem wurden Pläne zur Modernisierung und Privatisierung der Öl- und Gasindustrie angekündigt, um diese wettbewerbsfähiger zu machen und neue Investitionen anzuziehen. Auch das Nachbarland Bahrain treibt den Ausbau Erneuerbarer Energien voran, um seine Wirtschaft zu diversifizieren.

Energy Wind Turbine
Energy Wind Turbine
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Wasserstoff - eine zentrale Rolle in Saudi-Arabiens Energiesektor

Grüne Wasserstoffprojekte

Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle in Saudi-Arabiens Vorhaben den Energiesektor zu transformieren. Daher investiert das Königreich zunehmend in Technologien, die die Produktion, Speicherung und den Transport von Wasserstoff ermöglichen. 

 

Saudi-Arabien hat grüne Wasserstoffprojekte im Wert von 6 Milliarden US-Dollar geplant. Das Helios Green Hydrogen and Ammonia Project in NEOM mit einem Budget von 500 Milliarden US-Dollar ist eine Zusammenarbeit zwischen ACWA Power, AirProducts und NEOM. Die Anlage soll bis 2025 in Betrieb genommen worden und 650 Tonnen Grünen Wasserstoff pro Tag exportieren.  

 

Blauer Wasserstoff

Darüber hinaus produziert der staatliche Ölkonzern Saudi Aramco bereits blauen Wasserstoff. Zwischen Aramco, Modern Industrial Investment Holding Group (MIG) und Intercontinental Energy (IE) wurde für die Entwicklung neuer Produktionseinheiten von grünem Wasserstoff und Ammoniak eine Absichtserklärung unterzeichnet. 

 

 

Die Wasserstoffallianz

Zudem hat das Königreich eine Wasserstoffallianz mit Deutschland geschlossen, um saubere Wasserstofftechnologien und -lösungen zu erforschen und zu entwickeln. Euler Hermes, eine deutsche Exportkreditagentur und die KfW, eine deutsche Förderbank, sind in Gesprächen über die Finanzierung des NEOM-Projekts. 

 

Steckbrief Energiesektor

  • Erneuerbare Energien (Solar, CSP, Wind)
  • Carbon Capture & Storage Technologien
  • Industrie- und Gewerbeeffizienz
  • Grüne Wasserstoffproduktion
  • Digitale Transformation (Smart grids, vorausschauende Wartungssysteme und Datenanalyse)
Energy Solar photovoltaic panel
Energy Solar photovoltaic
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  • 2060 Net-Zero Carbon-Emission

    bis 2060

  • 221,2 Mrd. US-Dollar

    Marktvolumen

  • 6 Mrd. US-Dollar

    Planung von grünen Wasserstoffprojekte

Energiesektor in Bahrain

Bahrain ist ein kleines, aber energieintensives Land, das sich auf den Export von Erdöl und Erdgas konzentriert, um seine Wirtschaft anzukurbeln. Der Energiesektor ist der größte Wirtschaftszweig des Landes und macht etwa 80% des BIPs aus. Bereits in den 1970er und 1980er Jahren versuchte das Königreich seine Wirtschaft zu diversifizieren und etablierte sich als führendes regionales Finanzzentrum. 

 

Mit der Vision 2030 befindet sich das Königreich seit Jahren in einem wirtschaftlichen und sozialen Transformationsprozess, der eine weitere Diversifizierung der Wirtschaft zum Ziel hat. Wie auch Saudi-Arabien verfolgt Bahrain damit das Ziel, die Abhängigkeit von Rohöl und Gas langfristig zu reduzieren und Bahrain als ein diversifiziertes Land international aufzustellen.

 

Die Öl- und Gasindustrie treibt die nationale Wirtschaftsentwicklung des Landes, welches Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist. In den letzten Jahren hat Bahrain Initiativen ergriffen, um seine Abhängigkeit von Öl und Gas zu verringern und den Ausbau von erneuerbaren Energien zu beschleunigen. Im Jahr 2017 kündigte Bahrain Pläne an, eine 100-Megawatt-Solarkraftwerk zu bauen, die etwa 5% des Strombedarfs des Landes decken würde. 

Bahrain Sunset, Nature image, Industry
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Erneuerbare Energie in Saudi-Arabien und Bahrain

Saudi-Arabien

Saudi-Arabien

Saudi-Arabien sieht vor bis 2060 Net-Zero Carbon-Emission zu erreichen und setzt dabei vor allem auf den Ausbau von erneuerbaren Energien wie Solar-, CSP – und Windkrafttechnologien. Das “National Renewable Energy Program“ (NREP), das im Jahr 2018 veröffentlicht wurde, hatte das Ziel, die Kapazitäten erneuerbarer Energien bis 2023 auf 9,5 Gigawatt auszubauen. Doch mittlerweile wurde diese Zielmarke auf 58,7 Gigawatt angehoben. Im April 2021 verkündete der saudische Energieminister Abdulaziz bin Salman, dass das Königreich jedes Jahr Solarprojekte mit einer Gesamtkapazität von 5 bis 7 Gigawatt umsetzen wird.

 

Bis zum Jahr 2030 sollen PV-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 40 Gigawatt ans Netz gehen und somit den Hauptanteil der angestrebten 58,7 Gigawatt EE liefern.  

 

Der Ausbau von erneuerbaren Energien bietet Chancen für deutsche Unternehmen sich mit entsprechenden Lösungskonzepten im saudischen Markt zu positionieren. Die Integration der Solar-, CSP, und Windkrafttechnologien in die visionären Megaprojekte wie NEOM, The Red Sea Project bieten deutschen Technologieentwicklern, Infrastrukturbauern, Dienstleistern und Produzenten vielseitige Möglichkeiten sich im saudischen Markt zu etablieren. 

 

In der nachfolgenden Grafik wird dargestellt, wie Saudi-Arabien plant im gesamten Land PV, CSP und Windkraftanlagen zur Stromgewinnung bis 2030 auszubauen.  

Bahrain

Der von Bahrain vorgeschlagene Plan für erneuerbare Energien besteht aus Solar-, Wind- und Abfallverwertungstechnologien, wobei geplant ist, den Großteil des bahrainischen Mixes an erneuerbaren Energien aus Solarenergie zu gewinnen. 

 

Zu den wichtigsten Solarinitiativen Bahrains gehören: die Planung eines Solarparkprojekts auf der Mülldeponie Askar, das 100 Megawatt erneuerbare Energie liefern soll; eine 50-Megawatt-Initiative zur Installation von Solarpaneelen auf den Dächern von Hunderten von Regierungsgebäuden und die potenzielle Installation von "schwimmenden Solartechnologien", die zur Stromerzeugung in den Hoheitsgewässern Bahrains eingesetzt werden sollen, um das Problem der Landknappheit für größere Solarparks zu lösen. 

 

Bahrain hat eine 10-Jahres Strategie zur Diversifizierung seiner Wirtschaft angekündigt, die darauf abzielt, neue Sektoren wie Tourismus, Finanzen und Technologie zu fördern. Im Rahmen dieser Strategie plant Bahrain, seine Infrastruktur und seine Regulierung zu verbessern, um die Investition in erneuerbare Energien zu erleichtern.  

Potentiale für deutsche Unternehmen  

Der Ausbau von erneuerbaren Energien bietet deutschen Unternehmen zahlreiche Chancen, sich mit entsprechenden Lösungskonzepten im saudischen Markt zu positionieren. Die Integration der Solar-, CSP, und Windkrafttechnologien in die visionären Megaprojekte wie NEOM, The Red Sea Project oder King Salman Energy Park bieten deutschen Technologieentwicklern, Infrastrukturbauern, Dienstleistern und Produzenten vielseitige Möglichkeiten sich im Markt zu etablieren.

 

Zudem hat das Königreich eine Wasserstoffallianz mit Deutschland geschlossen, um saubere Wasserstofftechnologien und -lösungen zu erforschen und zu entwickeln. Darüber hinaus steigt die Nachfrage nach innovativen Ansätzen im Bereich der nachhaltigen Energieproduktion und -speicherung stetig an.

 

GESALO_2nd_Saudi-German_Energy_Day_020523_FS2_4099.jpg Neuigkeiten

Erfolgreicher Energietag in Berlin

Der zweite Saudi-German Energy Day fand am 2. Mai statt, unter Beteiligung wichtiger Entscheidungsträger beider Länder. Führende Persönlichkeiten aus dem Energiesektor kommen zusammen, um aktuelle Trends zu diskutieren und um bewährte Verfahren und Erfahrungen für einen nachhaltigen Energiemix auszutauschen, wobei der Schwerpunkt auf Wasserstoff liegt.