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Delegationsreise

März: Geschäftsanbahnung nach Saudi-Arabien | Smart Cities und Logistik

19.03.2023

Vom 05.03.2023 bis zum 09.03.2023 führte die Delegation der Deutschen Wirtschaft für Saudi-Arabien, Bahrain und Jemen (AHK Saudi-Arabien) in Zusammenarbeit mit der MENA Business GmbH und mit Unterstützung des Fördervereins Logistics Alliance Germany (LAG) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz eine Geschäftsanbahnung nach Saudi-Arabien (Riad und Westprovinz) durch.

Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des Markterschließungsprogramms für KMU. Zielgruppe sind vorwiegend kleine und mittlere deutsche Unternehmen (KMU).

Die Geschäftsanbahnungsreise bot den Deutschen Unternehmen die Möglichkeit, die aktuellen Entwicklungen der Informations- und Kommunikationstechnologien im Städtebau, vor Ort kennenzulernen. Im Rahmen von individuellen B2B-Meetings sowie Besuchen bei saudischen marktführenden Unternehmen und Institutionen in Riad, NEOM und Jeddah hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und sich mit potenziellen PartnerInnen über Kooperationsmöglichkeiten auszutauschen. Darüber hinaus konnten die Deutschen Unternehmen bei einer Präsentationsveranstaltung vor Ort Ihre Produkte, Technologien und Dienstleistungen einem saudischen Fachpublikum vorstellen. Die partizipierenden Unternehmen erhielten einen fachlichen Einblick in aktuelle Dynamiken des saudischen Markts sowie in aktuelle Referenzprojekte dieses Sektors. Ziel der Geschäftsanbahnungsreise ist es, die Deutsch-Saudische Wirtschaftskooperation in diesen Bereichen zu fördern.


Letzte Woche

Projekte wie THE LINE in NEOM verdeutlichen die erstaunliche Vision von zukünftigen intelligenten Lösungen für die Stadtentwicklung in Saudi Arabien. Deutsche Unternehmen haben das Potenzial erkannt, das Saudi-Arabien auf dem Gebiet der Smart-Cites bietet. #GESALO begleitete die Delegation zum Thema "Innovative Smart-City-Lösungen mit Fokus auf Verkehrsinfrastruktur und Logistik" im Rahmen des Auslandsmarkteintrittsprogramms des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Während mehrerer Meetings in Riad und Jeddah trafen sieben deutsche Unternehmen auf relevante Ministerien, Behörden und lokale Unternehmen, die zu potenziellen Kooperationen führten.

Besonders beeindruckend war unser Symposium am 6. März, bei dem deutsche Unternehmen ihre hochmodernen Smart-City-Technologien und Logistiklösungen vorstellten. Über 80 Teilnehmer aus der saudischen Wirtschaft, Institutionen und Ministerien diskutierten mit den deutschen Unternehmensvertretern.
Wir bedanken uns sehr für die Unterstützung bei BMWK und unseren Kooperationspartnern Martina Ziebell von MENA Business und der Logistics Alliance Germany e.V.

Diehl Aviation Gilching GmbH
EFAFLEX Tor- und Sicherheitssysteme GmbH & Co. KG
FOGTEC® Fire Protection Brandschutz GmbH
Schunk Transit Systems GmbH
TÜV Rheinland Group
Aitonomi AG (TeleRetail)
ZF Mobility Solutions GmbH


 

Smart Cities in Saudi-Arabien

Saudi-Arabien erfindet seine Städte neu. Neben den Großprojekten wie NEOM, King Abdullah Economic City, Yanbu und Jubail City werden verschiedene Entwicklungsprojekte angestoßen.

Das für die Stadtentwicklung zuständige Ministry of Municipal, Rural Affairs and Housing (MOMRA) hat im Februar 2022 eine Smart-City-Strategie verabschiedet. Gemäß Minister Majid bin Abdullah Al-Hogail sieht die Strategie bis 2030 vor, bis zu 50 Smart-City-Initiativen in neun Sektoren zu starten. Durch Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und IoT-Anwendungen (Internet of Things) soll der Kommunal- und Wohnungssektor digitaler werden. Auf dem im September 2022 in Riad organisierten Global AI-Summit formulierte MOMRA das Ziel, langfristig bis zu 200 Städte zu Smart Cities zu entwickeln. Verkehrsinfrastruktur und Logistik sind zentrale Aspekte bei der Planung. Als Mega-Stadtentwicklungsprojekt ist NEOM das Prestigeprojekt in Saudi-Arabien. Am Roten Meer gelegen soll hier mehr als nur ein Tourismusressort entstehen. Auch ein Technologiepark ist in Planung.

 

Marktchancen für deutsche Unternehmen

Neom ist Teil der Vision 2030 und soll ein Zeitalter der Ablösung von fossilen Brennstoffen einleiten. Das Megaprojekt wird eine Gesamtfläche von 26.500 km² umfassen und sich 460 km entlang der Küste des Roten Meeres erstrecken. Im Sommer 2022 wurden geänderte modifizierte Projektdetails vorgestellt. Ursprünglich war eine 170 Kilometer lange Siedlungszone vorgesehen. Aktueller Planungsstand ist der Bau einer 9-Millionen-Einwohner-Stadt („The Line„), die aus einem einzigen 170 km langen, 500 m hohen und 200 m breiten, zusammenhängenden Gebäudekomplex bestehen soll. Zwischen zwei parallel verlaufenden, außen verspiegelten Gebäudeteilen ist ein Innenraum geplant. The Line soll eine autofreie Stadt sein, die nur erneuerbare Energien nutzen soll.

Auch in der Hauptstadt Riad entstehen Großprojekte. Alle Phasen der Qiddiya Entertainment City sollen bis 2035 abgeschlossen sein. Bislang beläuft sich der Wert der geplanten Teilprojekte auf etwa 9 Mrd. USD. Es sind Aufträge für Infrastrukturarbeiten in Höhe von 0,3 Mrd. USD unterzeichnet worden. Die Hauptattraktion Qiddiyas soll ein Vergnügungspark (Six Flags) sein. Als „Entertainment City“ soll Qiddiya aber auch ein Ort für Sport- und Kunstevents sein. Das Projekt wird 334 km² umfassen, davon soll ein Drittel bebaut werden, zwei Drittel werden als „Conservation area“ unter Naturschutz stehen.

Die King Abdullah Economic City (KAEC) ist ein weiteres Gigaprojekt der Vision 2030. Geplant sind neben neuen Industrieanlagen und ausgedehnten Wohnsiedlungen auch große Gebäude und hohe Wolkenkratzer, die die Erscheinung Saudi[1]Arabiens und des gesamten Mittleren Ostens prägen sollen. Das Projekt soll etwa 110 Mrd. saudische Riyal (ca. 22 Mrd. Euro) kosten. Die Stadt soll durch einen internationalen Seehafen, einen Flughafen sowie Eisenbahnlinien in die Zentren des Landes erschlossen werden; Fernstraßenverbindungen bestehen bereits in alle Richtungen, der weitere Ausbau ist vorgesehen.

Die saudische Vision 2030 ist ein strategischer Rahmen zur Verringerung der Abhängigkeit Saudi-Arabiens vom Öl, zur Diversifizierung der Wirtschaft und zur Entwicklung öffentlicher Dienstleistungen wie Gesundheit, Bildung, Infrastruktur, Freizeit und Tourismus.