Dammam
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Delegationsreise
Petrochemie in Saudi-Arabien und Bahrain
Beginn
26.09.2021 · 08:00
Ende
30.09.2021 · 18:00

Geschäftsanbahnung für deutsche Unternehmen der Petrochemie (Maschinen- und Anlagenbau) nach Dammam und Manama, Bahrain

Vom 26. bis 30. September 2021 führt MENA Business GmbH in Zusammenarbeit mit der Delegation der Deutschen Wirtschaft für Saudi-Arabien, Bahrain und Jemen (AHK Saudi-Arabien) und mit Unterstützung des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) eine Geschäftsanbahnung nach Dammam / Saudi-Arabien und Bahrain durch. Es handelt sich dabei um eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms für KMU. Zielgruppe sind vorwiegend kleine und mittlere deutsche Unternehmen (KMU).

Die deutschen Unternehmen erhalten einen umfassenden Einblick zu konkreten Geschäftsmöglichkeiten im Bereich Petrochemie in beiden Ländern. Das vielseitige Programm bietet branchenspezifische Daten und Fakten zum Zielmarkt sowie individuell organisierte Informationen und Erstkontaktgespräche mit lokalen Geschäftspartnern.

Sollten die Auswirkungen der globalen Corona-Pandemie eine physische Durchführung vor Ort nicht zulassen, kann das Projekt, in Abstimmung mit den Teilnehmern, auf ein digitales Format umgestellt werden.

 

Ziel der Veranstaltung

Die BMWi-Geschäftsanbahnungsreise dient den teilnehmenden deutschen Unternehmen beim Aufbau von geschäftlichen Kontakten mit ausgewählten lokalen Geschäftspartnern, die im Rahmen der Reise persönlich in Saudi-Arabien und Bahrain getroffen werden.

 

Marktchancen für den Maschinen- und Anlagenbau im Bereich der Petrochemie

Die Coronakrise wird in der arabischen Golf-Region nicht zu einer wesentlichen Änderung der Investitionsschwerpunkte führen. Die Öl- und Gasförderung, verbunden mit der Forcierung der Downstream-Industrien, bleiben dominant.

Saudi-Arabien und Bahrain haben unabhängig voneinander eine „Vision 2030“ erstellt, in der ihre wirtschaftlichen Ziele formuliert werden, die bis 2030 umgesetzt werden sollen.

Die Diversifizierung der Wirtschaftsstruktur, die Stärkung der Rolle privater Investoren aus dem In- und Ausland sowie der Ersatz der vielen ausländischen Fach- und Führungskräfte durch Einheimische sind Kernelemente dieser Zukunftsvisionen. Dennoch bleiben die Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung mittelfristig, wahrscheinlich aber auch langfristig, für die wirtschaftliche Entwicklung der Region entscheidend. Das anhaltend niedrige Ölpreisniveau setzt die Region erheblich unter Druck.


Die Petrochemie ist Investitionsschwerpunkt: Die Expansion der Downstream-Industrien steht in der GCC- Region (Gulf Cooperation Council) weit oben auf der Agenda. Die Petrochemie dominiert die verarbeitende Industrie. Im GCC-Raum sind derzeit Petrochemieprojekte im Wert von 5,5 Mrd. USD im Bau. In der Planungsphase befinden sich Vorhaben für fast 68 Mrd. USD.

 

Saudi-Arabien

Wie wohl nur wenige andere Erdöl-Produzenten reagiert das Königreich Saudi-Arabien auf den absehbar niedrig bleibenden Ölpreis. Mit der „Vision 2030“ hat sich der Staat seit 2016 vorgenommen, nach Jahrzehnten der wirtschaftlichen Abhängigkeit von der Ölförderung und der Produktion von Downstream-Erzeugnissen (Kunststoffe, Derivate und andere petrochemische Produkte), eine neue Geschäftsgrundlage des Landes zu schaffen.

Ziel des Plans ist, Saudi-Arabiens Wirtschaft unabhängiger vom Rohölpreis und Importen aus dem Ausland zu positionieren sowie die hohe Arbeitslosigkeit der einheimischen Bevölkerung zu reduzieren.

Auf der Arabischen Halbinsel ist Saudi-Arabien der mit Abstand größte Chemieproduzent. Das Königreich hatte 2018 einen Anteil von 68 % am Chemieausstoß der GCC-Ländergruppe. Der Umsatz der saudi-arabischen Chemieunternehmen konnte 2018 gegenüber dem Vorjahr um 11 % auf 62 Mrd. USD gesteigert werden.

Die Produktionskapazitäten haben sich in Saudi-Arabian in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt, von 56,7 Millionen Tonnen (Mio. t) im Jahr 2008 auf 119,2 Mio. t (2018). Im Vergleich zu den anderen GCC-Ländern ist die saudi-arabische Chemieindustrie bereits recht diversifiziert. So bestand 2018 in Saudi-Arabien die Palette chemischer Erzeugnisse aus insgesamt 126 Produkten, darunter Basis- und Spezial-Chemikalien, Polyethylen und Hochleistungspolymere. Saudi-Arabien ist in der GCC-Region der bislang einzige Erzeuger synthetischer Kautschuke.

Saudi-Arabien wird mit Großprojekten den Ausbau der Petrochemie fortsetzen. Der Ausbau und die Diversifizierung der Downstream-Industrien bleibt ein zentrales Element der saudi-arabischen Entwicklungsstrategie.

Das saudi-arabische Unternehmen SABIC investiert in den Ausbau der Kapazitäten sowie in die Entwicklung neuer Produkte. Beispielsweise ist bis 2025 die Fertigstellung des Crude to Chemicals Projekts geplant, eine Jahreskapazität von 9 Mio. t ist vorgesehen. Andere SABIC-Projekte unter Evaluierung oder in Planung sind unter anderem eine Polyethylen-Produktion und ein Kohlenstofffaser-Projekt.

Der Großteil der petrochemischen Erzeugnisse wird in den beiden Industriestädten Jubail (gegenüber von Bahrain) und Yanbu produziert. Diese jeweils über 100 km² großen Planstädte gehören zu den größten zusammenhängenden Industriegebieten der Welt.

 

Bahrain

Das Königreich Bahrain hat einen relativ gut entwickelten Industriesektor. Neben der weltweit größten Aluminiumschmelze an einem einzigen Standort mit Downstream-Unternehmen verfügt das Land über Produktionsstätten für nachgelagerte Downstream-Öl- und Gasfabrikate, die für den Export produziert werden. Knapp die Hälfte der Exporte Bahrains entfällt auf petrochemische Produkte.

Im Chemiesektor sind Vorhaben im Wert von insgesamt 2,7 Mrd. USD geplant. Ein Großteil entfällt auf den Ausbau der Ammoniak- und Harnstoffsyntheseanlagen der Firma Gulf Petrochemical Industries Company. Diese soll in die Raffinerie in Sitra integriert werden. Das Projekt hat ein Volumen von 2,2 Mrd. USD. Die Ausschreibung war ursprünglich für das Jahr 2021 vorgesehen. Experten rechnen aufgrund der Coronakrise mit kurzfristigen Verzögerungen. Im Laufe des Jahres 2021 soll die Dynamik wieder zulegen.

Bahrain profitiert von einer wachsenden Produktionsbasis für Petrochemikalien, einer steigenden Erdgasproduktion und einer großen potenziellen Offshore-Öl- und Gasentdeckung im Golf von Bahrain. Das Modernisierungsprogramm der Bahrain Petroleum Company (Bapco) begünstigt auch die nachgelagerte (Downstream-) Industrie und die Herstellungsindustrie, sowie die laufenden Offshore-Explorationen und Produktionsaktivitäten und ermöglicht somit das Erzielen von langfristig erheblichen wirtschaftlichen Erfolgen.

 

Leistungen für die Teilnehmer der Geschäftsanbahnung

  1. Individuelle Termine:
    Für die teilnehmenden deutschen Unternehmen werden im Vorfeld individuelle B2B-Termine mit vorab identifizierten potentiellen Geschäftspartnern und Auftraggebern vereinbart.
  2. Präsentationsveranstaltung:
    Im Rahmen einer Präsentationsveranstaltung präsentieren die deutschen Unternehmen ihre Produkte, Dienstleistungen und Kooperationsfelder einem ausgewählten lokalen Fachpublikum, das aus Vertretern von Unternehmen, Verbänden und staatlichen Institutionen besteht.
  3. Besuche bei Unternehmen, Institutionen und Referenzprojekten:
    Im Rahmen des Programms werden Termine mit dem Management der ausgewählten Unternehmen und Institutionen stattfinden.
  4. Zielmarktanalyse:
    Die teilnehmenden deutschen Unternehmen erhalten im Vorfeld eine Zielmarktanalyse über die Branche in beiden Ländern.

 

Frau Najah Alkutbi

Frau Najah Alkutbi

Head of Market Entry – DEinternational
Leiterin DEInternational